Die Bundesvereinigung der Prüfingenieure hat in den letzten Jahren viele gemeinsame und nachhaltige internationale Anstrengungen unternommen, um den Prüfingenieur und die bautechnische Prüfung auch über die Ländergrenzen hinaus bekannt zu machen und internationales Ansehen für den Beruf zu erlangen.
Der Rat und die Expertise der Prüfingenieure sind bei Kollegen in Baubehörden, Zulassungs- und Aufsichtsbehörden und Normungsorganisationen auf vier Kontinenten gefragt. Der gemeinsame Geist der internationalen Gemeinschaft, der für die Standsicherheit und den vorbeugenden Brandschutz von Bauwerken verantwortlichen Prüfingenieure und das tiefe Verständnis der Verantwortung für die Sicherheit der gebauten Umwelt läßt nationale und internationale Perspektiven zueiner verschmelzen.
Um unsere gewohnten und bewährten Standards als verlässlichen Maßstab in einer globalisierten Welt zu etablieren und das Erreichte zu sichern, ist eine europäische und internationale Zusammenarbeit unerlässlich.
Die BVPI engagiert sich daher seit einiger Zeit auf internationaler Ebene, z .B. in europäischen Normengremien sowie im CEBC. Neu hinzu gekommen ist in den letzten zwei Jahren das Engagement in IRCC und CROSS.
Der selbstauferlegte Auftrag der CEBC (Consortium of European Building Control) ist es, Expertenwissen zu den Systemen der Bauaufsichten auf nationaler sowie europäischer Ebene bereitzustellen. Mitglieder im CEBC sind Organisationen, die die unterschiedlichen europäischen Staaten und assoziierende nichteuropäische Staaten aus dem öffentlichen und privaten Sektor vertreten. Die Mitglieder wirken dabei direkt in den Bauaufsichten der Staaten oder sind in der Entwicklung von gesetzlichen Regelungen und Normen die Gesundheit, Sicherheit, Barrierefreiheit, Energieeinsparung sowie Nachhaltigkeit von bebauten Gebieten betreffen, involviert. Die Mitglieder Rekrutieren sich dabei aus Berufsorganisationen, Staatlichen Organen oder vergleichbaren Organisationen zusammen.
Ziel von CEBC ist es, einen Beitrag für steigende Sicherheit, Nachhaltigkeit im gesamten Bauwesens zu leisten und dabei moderne Bauaufsichtssysteme, welche gleichzeitig effizient und geschäftsfreundlich sind, zu propagieren.
Ansatz dafür ist das kontinuierliche Zusammenstellen von Informationen, Analysen, Vergleichen und Bewertungen von unterschiedlichen Bauaufsichtssystemen in Hinblick auf "best practice". Es werden dabei auch neue Trends in der Bauausführung und für Bauprodukte verfolgt und Erfahrungen damit gesammelt. Ergebnisse werden in "CEBC Building Reports" veröffentlicht.
Die BVPI ist seit 2011 Mitglied im CEBC.
"CROSS" Collaborative Reporting for Safer Structures (ehem. CROSS - Confidential Reporting on Structural Safety) ist neben "SCOSS" (Standing Committe on Structural Safety) ein Instrument der "Structural-Safety" – Gruppe, die sich ursprünglich in Großbritannien bildete und dort von den Organisationen "The Institution of Strucutral Engineers" ), Istitution of Civil Engineers (in etwa gleichbedeutend mit Ingenieurkammern) und Health and Safety Executive (in etwa gleichbedeutend mit Gesundheitsministerium) unterstützt wird.
Hauptaugenmerk der "Structural-Safety" - Gruppe liegt in der Zusammenarbeit von Experten der Bauwirtschaft, Industrie und Regierung zur Klärung von sicherheitsrelevanten Fragen, die im Zusammenhang mit Planung, Errichtung und Nutzung von Gebäuden und Bauwerken entstehen können.
Bei SCOSS liegt seit 1976 der Schwerpunkt auf Sammeln und Auswerten von Informationen zu Schadensfällen mit Bauwerks- bzw. Bauteilversagen. Diese werden im Hinblick auf das Bestehen und die möglichen zukünftigen Auswirkungen von nicht zu akzeptierenden Risiken geprüft und das Ergebnis dazu in "SCOSS- Alerts" publiziert. Bei SCOSS handelt es sich demnach um ein Instrument der nachträglichen Schadensidentifizierung und -behebung.
CROSS (Collaborative Reporting for Safer Structures) gibt es seit 2005 und ist ein Instrument der vorbeugenden Schadenserkennung und Aufklärung. Es werden hierbei vertraulich gemeldete Berichte zu sicherheitsrelevanten Themen aus dem Kreis der am Bau beteiligten Akteure (hauptsächlich Ingenieure/Architekten) gesammelt, anonymisiert und nach Bewertung durch ein Expertengremium publiziert. Ziel ist es hierbei hauptsächlich, erlangte Erkenntnisse zu sicherheitsrelevanten Sachverhalten zu kommunizieren, denen unter normalen Umständen keine Aufmerksamkeit zukommen würde. Die Ergebnisse werden dabei über eine Internetseite der interessierten Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.
Dieses System gibt es im Flugwesen bereits seit den 70ziger Jahren und ist dort ein bewährtes Instrument zur Schadensprävention.
Derzeit (Stand 08/2021) ist CROSS - International in Großbritannien, Australien, den Vereinigten Staaten von Amerika etabliert. Eine deutsche Beteiligung unter Leitung der BVPI wird angestrebt.
Ist eine Plattform für den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit bezüglich der gegenwärtig in praktischer Anwendung befindlichen Bauordnungs- bzw. Bauaufsichtssysteme. Dabei stehen solche Systeme im Fokus, die im Ansatz funktional, ziel- und leistungsorientiert sind. IRCC verfolgt deshalb den weltweiten Austausch mit Behörden und Organisationen mit gleichlautenden Interessen.
Speziell sind die Ziele von IRCC folgende:
Die BVPI ist seit 2019 ein "Affiliate Member" bei IRCC.